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Staatliches Eifel-Gymnasium Neuerburg
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Juniorwahl: Unsere Schülerinnen und Schüler haben gewählt

Wie würde die Jugend wählen? Was wäre, wenn es eine Bundestagswahl nur für Schülerinnen und Schüler gäbe?
Ähnlich dem tatsächlichen Endergebnis der diesjährigen Bundestagswahl oder doch entgegen dem Trend? Bei uns hatten fast 300 Schülerinnen und Schüler im Rahmen der „Juniorwahl“ am Freitag, 24.09.2021, die Möglichkeit, ihre Erst- und Zweitstimme abzugeben.

Das Projekt „Juniorwahl“ versucht seit 1999 durch eine realistische Simulation der verschiedenen Wahlen in Deutschland, ob Europa-, Bundestags- oder Landtagswahl, der Jugend eine Stimme zu geben und sie an das Erleben von Demokratie in unserem Land heranzuführen.
Die Betreuung des Projektes erfolgte durch den Leistungskurs Sozialkunde der Jahrgangsstufe 13 mit ihrem Lehrer Anton Fallis, der bereits zwei Wochen vor dem Wahltag, nachdem begeisterte Zustimmung für die Durchführung der Wahl angeklungen war, mit den Vorbereitungen startete. In einem großen Paket waren alle notwendigen Dokumente und Unterlagen durch den bundesweiten Veranstalter der Juniorwahl, dem gemeinnützigen und überparteilichen Verein Kumulus e. V., zur Verfügung gestellt worden, sodass die eigentliche Vorbereitung für den Kurs damit begann, Wählerverzeichnisse mit den Namen wahlberechtigter Schülerinnen und Schülern auszufüllen sowie deren Wahlbenachrichtigungen vorzubereiten. Nun hieß es, die Wählenden über das Projekt sowie seinen Ablauf zu informieren: Zur Unterrichtszeit, aber auch darüber hinaus in einigen Freistunden, gingen die Schülerinnen und Schüler des Sozialkunde LKs von Klasse zu Klasse bzw. von Kurs zu Kurs und erinnerten die Mitschüler daran, neben der Wahlbenachrichtigung am Wahltag auch ein Ausweisdokument vorlegen zu können, um die Wahl möglichst realistisch gestalten zu können. Natürlich wurde aber nicht nur in den Stammkursen und Klassen für eine möglichst hohe Beteiligung am Projekt geworben, sondern auch durch Plakate. Dabei wurde auf professionelles, vom Veranstalter zur Verfügung gestelltes Material zurückgegriffen, aber auch auf selbst entworfene Plakate des Sozi-Kurses.
Dessen Schülerinnen und Schüler durften sich ebenfalls von der Realitätsnähe der Juniorwahl überzeugen, da sie als Wahlvorstand bzw. Wahlhelfer tätig wurden: Aufgeteilt in Kleingruppen, kam immer drei Schülern über den Tag verteilt die Aufgabe zu, das Wahllokal zu besetzen. Neben dem Abgleich der Wahlbenachrichtigungen mit den Wählerlisten, womit im Nachhinein die Wahlbeteiligung am Eifel-Gymnasium ermittelt werden konnte, war eine Schülerin bzw. ein Schüler zuständig für die Betreuung der Wahlurne, die, wie bei der echten Bundestagswahl, mit einem Siegel versehen war.
Besonders die jüngeren Schülerinnen und Schüler waren etwas unsicher in Bezug auf den Prozess des Wählens, weshalb einer der erfahrenen Schüler aus dem 13er-Kurs noch einmal kurz erklärte, wie die Stimmenabgabe abläuft und wie der Wahlschein zu falten ist, damit er auch in die Wahlurne passt.

Vom Beginn der Wahl um 07:30 Uhr bis zum Schließen des Wahllokals in der Bibliothek gegen 13:30 Uhr haben 217 von 292 Schülerinnen und Schüler aus den wahlberechtigten Jahrgangsstufen neun, zehn, elf, zwölf und 13 ihre beiden Kreuze gesetzt, sodass eine Wahlbeteiligung von etwa 74% erreicht wurde.

Nach kurzer Mittagspause startete der das Projekt betreuende Kurs des Abiturjahrgangs mit der Auszählung der Stimmen: Zunächst wurde die Wahlbeteiligung ermittelt, genauer genommen die Anzahl aller abgegebenen Stimmen, von denen bis auf zwei ungültige Wahlzettel, alle normgerecht abgegeben wurden. Anschließend waren zunächst die Erststimmen zu zählen, um zu ermitteln, wer für den Wahlkreis 202 (Bitburg) das Direktmandat für den Bundestag gewonnen hätte, hätten nur die Schülerinnen und Schüler der teilnehmenden Schulen abgestimmt: Entgegen der Entscheidung bei der Bundestagswahl 2021, laut deren Ergebnis der aktuelle Bundestagsabgeordnete Patrick Schnieder (CDU) sein Mandat mit 37, 7% der Stimmen hat verteidigen können, wählte unsere Schülerschaft Lena Werner (SPD) mit 29,5%  zur neuen Direktmandatsinhaberin. Auch im gesamten Wahlkreis Bitburg würde die SPD-Kandidatin von den Schülerinnen und Schülern mit 32,7% deutlich als Direktkandidatin in den Bundestag gewählt. Ebenfalls bei den Ergebnissen der Zweitstimme konnte die SPD bei uns überzeugen: Mit 20,5% wurde sie hinter den Grünen (24,7%) und der FDP (22,8%) drittstärkste Kraft. Dieses Ergebnis entsprach ebenfalls dem Trend, der bei den jungen Wählerinnen und Wählern im Rahmen der Bundestagswahl zu beobachten war, da genannte drei Parteien bei den unter 30-jährigen die am meistgewählten waren (Quelle: sueddeutsche.de). Im Gegensatz zur diesjährigen Wahl wären nach dem Ergebnis unserer Schule die Freien Wähler, sowie die Partei Die Partei mit jeweils 5,1% im Bundestag vertreten, während die AfD am Eifel-Gymnasium mit 2,3% nicht ins Parlament hätte einziehen dürfen.

 

Die bundesweiten Ergebnisse der Juniorwahl können unter folgendem Link eingesehen werden: https://www.juniorwahl.de/juniorwahl-btw-2021.html

Insgesamt wurde das Projekt von unserer Schulgemeinschaft sehr positiv angenommen und erfolgreich durchgeführt.
Es bleibt abzuwarten, ob zur nächsten Bundestagswahl in vier Jahren einzelne Trends der Juniorwahl eine richtungsweisende Veränderung für die tatsächliche Bundespolitik bedeuten und wie die Jugend von heute die zukünftige Politik mitgestalten und prägen wird.

Hannah Roppes und Johanna Hermes (beide Jahrgangsstufe 13)