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Staatliches Eifel-Gymnasium Neuerburg
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Besuch des „Missio-Trucks“: Eine multimediale Ausstellung auf Rädern

Die Klassen der Jahrgangsstufe 8 beschäftigten sich Ende April im Rahmen eines zweitägigen Projektes mit Ressourcenkonflikten, Menschenrechten und Einzelschicksalen in Afrika.

Eine multimediale Ausstellung auf Rädern, der „Missio-Truck“, initiiert durch die „Aktion Schutzengel - Für Familien in Not. Weltweit.“, machte Station in Neuerburg und sensibilisierte durch multimediale und originalgetreue Elemente die SchülerInnen für die Missstände der Gegenwart. 

Am ersten Projekttag brachten die „Missio-Truck“-Dozenten den Lernenden das Leben der Menschen in der demokratischen Republik Kongo, die unter der Unterdrückung der radikalen „Taliban“ leiden, in Form Präsentationen näher. Diese missbrauchen den Staat, um an wichtige und lukrative Bodenschätze zu kommen, die der Finanzierung von Waffen dienen. Um unseren AchtklässlerInnen das Thema deutlich zu machen, wurde am ersten Tag mit Hilfe einer Präsentation die verschiedenen Themengebiete vorgestellt: Um beispielsweise die Erze in die EU zu importieren, werden diese über zahlreiche Unterhändler vertrieben, so dass die ursprüngliche Quelle der Erze oft nicht nachvollzogen werden kann, was rechtlich eine verpflichtende Auflage ist. Das macht es für die Politik schwerer, gegen die Kinderarbeit in illegalen afrikanischen Minen vorzugehen. Viele auf dem Markt angebotene digitale Endgeräte, insbesondere Smartphones, enthalten ebenfalls Rohstoffe aus solchen Minen, in denen auch Kinder unter erschreckenden und menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssen.

Am zweiten Tag stand der „Missio-Truck“ bereit, um das Themenfeld genauer zu ergründen: In Kleingruppen nahmen die SchülerInnen die mobile Ausstellung im Truckanhänger genauer unter die Lupe: Zuerst wurden mehrere kleine „Artikel“ von einem Markt im Kongo in Augenschein genommen. Danach durfte jeder eine Rollenkarte, auf der unterschiedliche Menschen, mit oder ohne Schulabschluss sowie unterschiedlichem Fluchthintergrund, abgebildet waren. Dann ging es in eine nachgestellte Kirche, in der man von einem animierten Priester passend zur Rolle erste Informationen über die Lage in der Region und einen Kontakt für einen möglichen Fluchtversuch mitgeteilt bekam. In anderen Ausstellungsräumen konnte man kleine „Aufgaben“ lösen oder beispielsweise eine Auswahl treffen, welche Gegenstände und Unterlagen man selbst auf einer Flucht mitnehmen würde. Auch multimediale Elemente, wie Videos oder Bilder von realen Flüchtenden, die ihre Flucht genauer thematisierten, veranschaulichten die beklemmende Wirklichkeit.
Unter diesem Eindruck der Ausstellung ist die Rückgewinnung von Rohstoffen aus alten Handys zur einem Herzensprojekt unserer achten Klassen geworden. Sie verweisen hierzu auf die Projekte der Initiative missio e. V., die die aus dem Recycling der Altgeräte erwirtschafteten Gelder wieder für wohltätige Projekte einsetzt.

Von Mathilda Loskyll und Simon Ludwig (Klasse 8a)