Die Anreise mit dem Bus begann mit einer „kleinen Eifel-Rundfahrt“ und führte unsere 81 Schüler mit ihren Stammkurslehrern Juliane Petry, Susanne Paulus, Annette Karges-Neumann, Irina Flohr sowie zudem Jens Schneider und Jonas Koch reibungslos ans Ziel: das A&O Hostel HH City. Der erste Abend stand dann allen, nach dem Beziehen der Zimmer, zwecks Erkundung der Umgebung zur freien Verfügung.
Das vielseitige Programm mit parallel stattfindenden unterschiedlichen Aktivitäten, zu denen sich jeder Einzelne bereits im Vorfeld angemeldet hatte, begann am Dienstag mit Besuchen beim Chocoversum und Dialog im Dunklen. Die Gruppen im Chocoversum erfuhren einiges über die Rohstoffe, die Zusammensetzung und Herstellung von Schokolade und begleiteten den Herstellungsprozess gustatorisch, denn von der Kakaofrucht bis hin zum fertigen Produkt wurde verkostet. Die selbst mit verschiedenen Toppings kreierte Tafel Schokolade durfte man am Ende der Führung mitnehmen. Für die Gruppe bei Dialog im Dunkeln ging es auch um die Sinne, genauer um die Wahrnehmung mit allen Sinnen mit Ausnahme des visuellen. Nachmittags radelte eine Gruppe bei inzwischen schönstem Wetter mit einem ortskundigen Guide durch die Stadt, während zwei Gruppen zu Fuß einen Stadtrundgang, „Ab durch die Mitte“ mit Führung machten.
Den Abend ließen alle auf St. Pauli ausklingen, wo zunächst, in drei Gruppen aufgeteilt, ein Stadtrundgang „Streifzug durch St. Pauli – Kaschemmen, Neonlicht und Katholiken“ mit versierten Stadtführern stattfand. Die extreme Vielfalt dieses besonderen Stadtteils mit all seinen Facetten beeindruckte die Schüler und Lehrer gleichermaßen: Kneipen, die niemals schließen, legalisierte Straßenprostitution (immer nur auf einer Seite der Straße), offenkundige Transsexualität, Kinderspielplätze, Table Dance, die Davidwache, Theater und mitten in der großen Freiheit eine katholische Kirchengemeinde.
Mit strahlendem Sonnenschein und unter blauem Himmel besichtigte die gesamte Gruppe am Mittwochmorgen den Hafen auf einer Hafenrundfahrt - stilecht begleitet vom Hamburger Slang des Kapitäns. Anschließend sah sich unsere Gruppe das Gebäude der Elbphilharmonie (Elphi) an, nachdem am Vortag bereits über die exorbitant hohen Baukosten und die Tatsache, dass ein Quadratmeter Wohnraum im Gebäude 45000 Euro kostet informiert wurde. Eine „Delegation“ durchquerte im alten Elbtunnel die Elbe und genoss am anderen Elbufer die angeblich besten Fischbrötchen der Stadt. Das Nachmittagsprogramm bestand wahlweise aus dem Besuch des Hamburger Dungeon, Stand Up-Paddling oder Kanufahren. Im Dungeon wurde den Schülern mithilfe der dunklen Seiten der Stadtgeschichte das Gruseln gelehrt und sie wurden bei der ein oder anderen Aktion zur „Mitarbeit aufgefordert“. Sowohl das Stand Up-Paddling als auch das Kanufahren hatte abenteuerliche Seiten und die wenigsten blieben trocken, was aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen kein Schaden war.
Nach den aufregenden Episoden dieses Tages stand der Abend zur freien Verfügung.
Am Donnerstag fuhr der Physik LK mit einer Gastschülerin zu DESY während der Rest sich zu Hagenbecks Tierpark auf den Weg machte. DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron) ist ein Forschungszentrum mit folgenden Schwerpunkten: Teilchenbeschleunigung, Photonenforschung und Teilchenphysik. Dort wurde die Gruppe kompetent durch die bemerkenswert große Anlage geführt und bekam Einblicke in die Forschung mithilfe von Teilchenbeschleunigung. Besonders eindrucksvoll waren dabei einzelne Fakten: Beispielsweise forschen jährlich 3000 externe Forscher aus 40 Nationen prinzipiell kostenlos in einer der Experimentierhallen; Bedingung sind lediglich ein erfolgreicher Forschungsantrag (nur ein Drittel aller Anträge wird genehmigt) sowie die Veröffentlichung der Ergebnisse binnen Jahresfrist. Ergebnisse dieser Forschungen können die Strukturaufklärung von kristallinen Strukturen (z. B. Ribosomen) oder die Überprüfung von Kunstwerken auf ihre Echtheit sein. Man entdeckte auf diesem Weg ein verborgenes Portrait unter einem Gemälde von Vincent van Gogh ohne dieses zu beschädigen. Dabei ist der Photonenstrahl 1000-mal kleiner als ein Haar und erfordert eine erschütterungsfreie Umgebung.
Im Zoo bekamen nicht nur die Biologie LKs Einblicke in die Welt der Tiere: Sie erhielten Führungen auf Darwins Spuren, über das Sozialverhalten von Affen und über soziale Strukturen bei Tieren (tierisch sozial). Anschließend sahen sich einige Schüler den „Himmel über Hamburg“ im Planetarium an während sich der größte Teil unserer 12er im Jumphouse mit Ballspielen und Sprüngen richtig austobte.
Am Abend gab es ein gemeinsames Abendessen im Schanzenviertel, nachdem noch genügend Zeit blieb, einen Eindruck von diesem belebten und schillernden Viertel zu bekommen.
Um dem Pfingstreiseverkehr zu entkommen, starteten wir bereits um 07:40 die Rückreise nach Neuerburg und kamen erfolgreich bereits um 15.00 am Eifel-Gymnasium an.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es eine abwechslungs- und erlebnisreiche sowie schöne Stufenfahrt mit einer tollen Schülergruppe war.