Als am 24.05.2019 pünktlich um 07:30 Uhr das Wahllokal in unserer Bibliothek seine Türen öffnete, hatten die eingeteilten Wahlhelfer schon alle Hände voll zu tun, waren doch bereits die ersten Wählerinnen und Wähler vor Ort, um ihre Kreuze bei einer der 40 zugelassenen Parteien zu machen.
Denn wie bereits zur Bundestagswahl 2017, waren an diesem Vormittag alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9-12 aufgerufen, ihre Stimmen im Rahmen der „Juniorwahl 2019“ abzugeben. Dieses Jahr handelte es sich allerdings um die Simulation der an jenem Wochenende stattgefundenen Europawahlen, deren Bedeutung dieser Tage eigentlich keiner weiteren Erläuterung bedarf und die – auch dank der gestiegenen medialen Präsenz – zum Gesprächsthema in- und außerhalb des Unterrichts wurden. Die „Juniorwahl“ besteht seit 1999 und steht unter der Trägerschaft des überparteilichen Vereins Kumulus e.V. Sie erhält Unterstützung von verschiedenen Institutionen, etwa dem Europäischen Parlament und dem Deutschen Bundestag, sowie von Einrichtungen zur politischen Bildung und diversen Stiftungen. Es handelt sich um ein bundesweites Projekt, an dem sich auch in diesem Jahr 2750 Schulen mit knapp einer halben Million Schülerinnen und Schüler beteiligten, was eine Verdreifachung der Teilnehmerzahl im Vergleich zur Europawahl 2014 bedeutet. Als Deutschlands größtes Schulprojekt zur politischen Bildung verfolgt die „Juniorwahl“ das Ziel, jungen Menschen eine authentische Demokratieerfahrung in Form von Wahlen zu ermöglichen und sie auf diesem handlungsorientierten Weg für demokratische Prozesse und Inhalte zu sensibilisieren und zu begeistern (mehr dazu auf www.Juniowahl.de). Außerdem erhält die zukünftige Wählergeneration eine Stimme, die schon aufgrund der Größe des Projekts auch von Politikern und überregionalen Medien wahrgenommen und sogar in die Analyse der derzeitigen politischen Kultur integriert wird. Die angesprochene Authentizität war es auch, die die Schülerinnen und Schüler unserer Schule bereits lange im Vorfeld motivierte, da alle teilnehmenden Klassen und Kurse im Sozialkundeunterricht gezielt auf den Wahltag vorbereitet wurden. Die Organisation, Durchführung und Wahlleitung lag in den Händen des Sozialkunde-Leistungskurses der Jahrgangsstufe 12 unter der Leitung von Toni Fallis. Mit großem Engagement auch außerhalb des Unterrichts wurden vor der Wahl für jeden potenziellen Wähler Wahlbenachrichtigungen geschrieben und verteilt, Wählerregister erstellt und Plakate entworfen. Am Wahltag selbst organisierten die Schülerinnen und Schüler den reibungslosen Ablauf im Wahllokal und übernahmen noch am Nachmittag die Auszählung der Stimmen, damit das Ergebnis pünktlich per Internet an die Organisatoren gemeldet werden konnte. Das schulinterne sowie das bundesweite Ergebnis sind unter folgenden Links einzusehen: https://www.juniorwahl.de/europawahl-2019.html (zusätzlich bitte Link mit schulinternen Ergebnissen einfügen, siehe Ordner… Die Beteiligung und Resonanz seitens der Schülerschaft waren erneut durchweg äußerst positiv. Eine Wahlbeteiligung von knapp 80% spiegelt dies wider, zumal nur die Mittelstufenklassen geschlossen zur Wahl gingen, während die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe – wie im richtigen Leben – selbst für ihre Teilnahme an der Wahl, z.B. in Pausen oder Freistunden, verantwortlich waren. Die Visualisierung, Dokumentation und Veröffentlichung der Ergebnisse sowie der Vergleich mit denen der „echten“ Europawahl sorgten zudem in den folgenden Tagen für reichlich Gesprächsstoff und Diskussionen sowohl bei den Schülerinnen und Schülern, aber auch im Lehrerkollegium, denn einige bundesweite Trends (vor allem unter Jungwählern) lassen sich auch in den Ergebnissen der Juniorwahl identifizieren, teils sogar in noch deutlicherer Form. Somit bleibt festzuhalten, dass das Projekt „Juniorwahl“ erneut einen großen Beitrag zur politischen Bildung, Partizipation und Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler leisten konnte und mittlerweile einen festen Platz im Curriculum der politischen Bildung am Eifel-Gymnasium einnimmt.